Von Egloffstein nach Altdorf

Diese Etappe der Tour verbindet die Landschaften der Fränkischen Schweiz und der Frankenalb und hält dabei herrliche Überraschungen am Wegesrand parat: Naturschauspiele wechseln sich auf 66 Kilometern ab mit einer mächtigen Bergfestung, ungewöhnlichen Museen und einem Bad in entspannendem Thermalwasser.

Durch die Fränkische Schweiz in Richtung Süden: So geht es auf den ersten Kilometern nach Egloffstein auf dem Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb voran, und bald schon empfängt Gräfenberg mit seiner mittelalterlichen Anmut die Wanderer. Nicht mit kleinen Dingen hält man sich hier im Großuhrenmuseum auf. Die älteste Uhr der Sammlung stammt aus dem 15. Jahrhundert und misst noch Temporalzeit, die mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders abgeschafft wurde.

Kunstgeschichtlich interessant wird es nach einem weiteren Abstieg in Weißenohe, wo sich im Ortskern die Reste einer barocken Klosteranlage befinden, in der einst adelige Benediktiner lebten. Die prachtvolle Wandpfeilerkirche wurde nach Plänen Wolfgang Dientzenhofers erbaut.

Der nächste Anstieg kurz nach Weißenohe wird mit einem einzigartigen Naturdenkmal belohnt: Den Sinterstufen im Lillachtal. Im Wasser der Lillach befindet sich gelöster Kalk; die Lillach fällt ihn in ihrem Bachbett aus und lässt so in ihrer Höhe und Länge beeindruckende Kalksinterterrassen entstehen. Schon bald darauf führt der Weg zudem zur Quelle der Lillach.

Mit den nächsten Wanderkilometern verlässt der Fernwanderweg die Fränkische Schweiz und tritt ein in das Gebiet des Nürnberger Landes. Am Fuße der Frankenalb ist Schnaittach das erste Ziel. Der Markt wird überragt von der mächtigen Bergfestung Rothenberg, die man von April bis Oktober auf einer geführten Tour besichtigen kann. Im Ort setzt das Jüdische Museum in einer der ältesten Synagogen Frankens einen kulturellen Höhepunkt. Zum Museum gehört auch ein Ritualbad sowie ein Rabbiner- und Vorsängerhaus. Die Ausstellung zeigt sowohl prachtvolle Ritualgegenstände als Exponate, die das Leben der jüdischen Landgemeinden repräsentieren.

Mehrere An- und Abstiege trennen die Wanderer nun noch von Hersbruck und seiner einladenden, mittelalterlichen Innenstadt. Hersbruck ist die erste deutsche Stadt, die das Siegel „Cittàslow“ der Internationalen Vereinigung lebenswerter Städte erhalten hat. Auch Wanderer können diese Entschleunigung hier erfahren, etwa wenn sie im Heilwasser der Fackelmann Therme entspannen, die Altstadt erkunden oder „Heimat aufm Teller“ genießen. Einen Besuch wert ist hier auch die Sammlung des Deutschen Hirtenmuseums.

Die alte Hirtenkultur manifestiert sich in den historischen Hutangern, denen man hier entlang des Frankenwegs – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb in der geschützten Landschaft des Klingenhofer Angers begegnet. Bis ins Mittelalter reicht die Nutzungsgeschichte dieser Weidefläche, wo seit einigen Jahren wieder Rinder zwischen jahrhundertealten Eichen, mächtigen Buchen und Föhren grasen. Von hier steigt der Weg hinab ins Etappenende Altdorf und damit hinein in die wechselvolle Geschichte der Stadt. Sie war einst fränkischer Königshof und bis 1809 Sitz einer Universität von europäischem Rang, in der sich beispielsweise der Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz in seine Studien vertiefte. Ihm „begegnet“ man dann auch im Universitätsmuseum, in dem das einstige Studentenleben veranschaulicht wird. Ein schöner Marktplatz mit einer über 600 Jahre alten Stadtkirche, ein historisches Rathaus, Brunnen sowie zahlreiche Gastwirtschaften und Biergärten laden zum Verweilen und einer gemütlichen Rast in Altdorf ein.

  • Länge:

    66 km

  • Aufstieg:

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    Abstieg:

  • GPX